Lausitzer Rundschau: Zu Terroranschlag in Ägypten
Cottbus (ots)
Internationaler Terror in immer schnellerer Folge dank eines immer enger geflochtenen Netzes von örtlichen Terroristen. Über diese Grundthese sind sich die Experten einig, die aber in ihren weiter gehenden Überlegungen durchaus voneinander abweichen können. Al Qaida steckt auch hinter dem Dreieranschlag in Scharm el Scheich am Südende der Sinai-Halbinsel wie schon hinter dem im letzten Oktober gegen das Hilton-Hotel an dessen nordöstlichem Ende in Taba. Die gleichen Organisationen, beide eindeutig zum Al-Qaida-Netz gehörend, haben damals wie jetzt die Verantwortung für die Terrorakte übernommen. Zudem weisen die Terrorakte eine markante Gemeinsamkeit mit den Anschlägen in London und Madrid auf: Alle wurden von örtlichen Extremisten ausgeführt, also von emigrierten moslemischen Einwohnern Spaniens und Englands, beziehungsweise durch Beduinen im Sinai, zumindest mit deren Hilfe. Aber die Motive für die Taten und deshalb auch die anvisierten Opfer, sind unterschiedlich. In Taba waren es wohlhabende Israelis und deren Familien, welche die Täter umbringen wollten. Zwölf der 30 Toten waren denn auch Israelis. Ähnlich wie in New York, in Madrid und London wollten die Täter Rache nehmen an den Feinden des Islam, im Falle Taba Vergeltung an den zionistischen Israelis üben. In Scharm el Scheich ist gerade einmal eine einzige Israeli, zudem eine Araberin, leicht verwundet worden. Fast alle Todesopfer und schwer Verletzten sind Ägypter. Das Motiv dürfte deshalb, wie bei Anschlägen in anderen arabischen Staaten, bei der radikalislamistischen Opposition zu den herrschenden Regimes zu finden sein.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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