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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Ausstieg des DaimlerChrysler-Chefs Schrempp: Persönlicher Elch-Test

Cottbus (ots)

Ein Rückzug in Ehren sieht anders aus. Jürgen
Schrempp verlässt DaimlerChrysler nach 44 Jahren fast wie ein
geprügelter Hund. Kein Dankeswort in der Pflicht-Mitteilung – nur der
Hinweis, dass es an der Zeit sei, etwas Neues anzufangen. Die
Strategie, die sich Schrempp für Daimler ausgedacht hatte, ist schon
lange fehlgeschlagen. Nachdem er als Dasa-Chef den Flugzeughersteller
Fokker gekauft hatte (ein Fehler) baute er den
Technologie-Gemischtwarenladen Daimler-Benz konsequent zum reinen
Autokonzern um und war maßgeblich an der Bildung des heute
erfolgreichen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS beteiligt. Doch der
Stern verblasste zusehends. Die Fusion mit Chrysler erwies sich als
Hölle auf Erden. Das vermeintlich kerngesunde Unternehmen wurde zum
kränkelnden Riesen. Schrempp beharrte trotzdem auf seiner Strategie
der Welt AG. Dabei musste er wissen, dass weltweites Engagement auch
weltweite Probleme bedeuten können. Mitsubishi und Hyundai erwiesen
sich als teure Abenteuer in Japan und Südkorea. Aber auch in der
Heimat häuften sich die Pannen. Die Qualitätsprobleme bei Mercedes
dürften der Elch-Test für Schrempp gewesen sein. Mit Dieter Zetsche
scheint der ideale Nachfolger Schrempps gefunden. Ihm eilt der Ruf
des Sanierers voraus. Zuletzt war er bei seinem Gönner Schrempp in
Ungnade gefallen, weil er offen die Asien- Strategie kritisierte.
Vielleicht war es gerade dieser Schritt, der Zetsche den Zuschlag
brachte.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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