Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Prozess um Fußball-Wettskandal: Präventive Verantwortung
Cottbus (ots)
Im Prozess um einen der größten Wettbetrugsskandale Deutschlands wird wohl keine Bombe mehr hoch- gehen. Seit Anfang des Jahres die Manipulationen von Fußball-Spielen bekannt wurden, ist schließlich kaum eine Facette der mutmaßlichen Schiebereien in der Öffentlichkeit unbeleuchtet geblieben. Die Richter am Berliner Landgericht haben bei der Aufarbeitung der offensichtlich betrügerischen Pfiffe des einstigen Fußball- Schiedsrichters Robert Hoyzer und der Machenschaften seiner Kumpane keine leichte Aufgabe. Sie müssen öffentlichen Vorverurteilungen der Betroffenen und überzogenen Erwartungen an ein hartes Strafmaß widerstehen und gleichzeitig mit ihrem Urteil präventive Verantwortung wahrnehmen. Die Angeklagten haben nämlich mit ihren kriminellen Machenschaften mehr angerichtet als materiellen Schaden. Das Vertrauen vieler Fußball-Fans in die Loyalität der Schiedsrichter ist noch immer erschüttert. Hoyzer-Rufe in den Stadien bei strittigen Entscheidungen sind Ausdruck dafür. Zudem ist das Ansehen Unschuldiger wie das des Cottbuser Torwarts Tomislav Piplica oder des Schiedsrichters Jürgen Jansen schwer beschädigt worden. Das ist nicht etwa Richtern, Staatsanwälten und Polizisten anzulasten, die die Hausdurchsuchungen im Laufe der Ermittlungen veranlasst und durchgeführt hatten, sondern eben jenen, die sich auf Kosten des Sports bereichern wollten. Diese Auswirkungen wiegen schwerer als die möglicherweise zwei Millionen Euro Wettverluste, die aus den Manipulationen entstanden sind. Das deutlich zu machen, muss ein wichtiges Anliegen des Prozesses sein.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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