Lausitzer Rundschau: zu: Union und die Analyse des Wahlergebnisses
Cottbus (ots)
Angela Merkel sitzt auf einem Pulverfass. Der Frust über das Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl entlädt sich jetzt erst langsam. Je länger Merkel dieses tiefe Bedürfnis nach Aufarbeitung aber unterdrückt, desto unkontrollierter und persönlicher wird die Debatte geführt werden. Fehler im Wahlkampf, Fehler im Programm, alles richtig. Am Ende wird auch die Rolle der Spitzenkandidatin zentral sein, wenn man das Ergebnis kritisch analysieren will. In der Union, wo vielen der ehrliche, aber völlig verkorkste Wahlkampf noch gehörig in den Knochen steckt, wird zudem jetzt erwartet, dass nach den Koalitionsverhandlungen zumindest die schwarze Handschrift im Regierungsprogramm deutlich sichtbar wird. Gelingt Merkel dies, wird sich die Partei besänftigen lassen. Gelingt es ihr nicht, dürfte Edmund Stoiber erneut der erste sein, der die Fehleranalyse zu seinen Gunsten betreiben wird. So wie jetzt. Dabei übersieht der Bayer, dass auch er eine durchaus unrühmliche Rolle im Wahlkampf der Union gespielt und das nun so kritisierte Wahlprogramm stets mit aller Inbrunst gelobpreist hat. Aber Stoiber ist vergesslich gerade dann, wenn es darum geht, sich gegen Angela Merkel zu profilieren.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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