Lausitzer Rundschau: zu: Die deutsch-polnischen Beziehungen
Cottbus (ots)
Mehr als eine vorsichtige Annäherung konnte dieser erste Besuch der Bundeskanzlerin in Warschau nicht sein. Da hatte sie es in Paris und in London leichter und da wird sie auch in Moskau nicht vor ähnlichen Fragezeichen stehen wie jetzt bei der Stippvisite beim polnischen Nachbarn. Nirgendwo sonst trägt Angela Merkel schwerer am Erbe des Vorgängers als im Verhältnis zum größten der kleineren Partner in der EU. Was Schröder mit seinem Männerbund mit Putin und mit dem wirtschaftlich unsinnigen, politisch törichten Projekt einer Ostsee-Gaspipeline kaputt regierte, lässt sich nicht von heute auf morgen wieder gut machen. Erschwert werden die Bemühungen um ein besseres Verhältnis zwischen den beiden Ländern jetzt auch durch den grassierenden Nationalismus jenseits der Neiße. Merkel wird hoffentlich erkannt haben, dass Rücksichtnahme das Gebot der Stunde ist. Ihre Absicht, der Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen einen Ort zu geben, ist dafür der Testfall. Nur mit den Polen zusammen kann der Blick zurück den Weg in eine gemeinsame Zukunft ebnen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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