Lausitzer Rundschau: Zu Stromunternehmen/Strompreisen: Öfter Nein sagen
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Stromunternehmen/Strompreisen:
Nur die wenigsten dürften gewusst haben, dass Stromunternehmen ihre Preisvorstellungen von den zuständigen Länderbehörden genehmigen lassen müssen. Dabei gilt diese Regelung schon seit Jahr und Tag. Aber an den verantwortlichen Stellen wurde sie offenbar als pflichtgemäße Formalie betrachtet. Umso spektakulärer mutet nun das Beispiel aus Hessen an. Dort hat die staatliche Aufsicht zu den beabsichtigten Preissprüngen kategorisch Nein gesagt. Zweifellos ein überfälliges Signal. Natürlich hat Versorgungssicherheit ihren Preis. Doch die Gewinne der Stromriesen erreichen inzwischen ungerechtfertigte Ausmaße. Und zwar zulasten der verärgerten Verbraucher. Die Situation ist auch paradox: Einerseits herrscht auf dem Strommarkt offiziell Wettbewerb. Andererseits braucht es Regulierungsbehörden bei der Preisgestaltung. Daraus folgt zwangsläufig, dass es mit dem Wettbewerb nicht allzu weit her sein kann. Und tatsächlich haben neue Strom-Anbieter ein schweres Leben. Denn auch der billigste Strom muss zum Endverbraucher transportiert werden. Und da eben setzen die Platzhirsche an, indem sie ihre Versorgungsnetze nur für teures Geld zur Verfügung stellen. Wer heute den Anbieter wechselt, dem winkt höchstens ein Preisvorteil von zehn Prozent im Jahr. Für viele ist das wenig attraktiv. Der Bundesnetzagentur kommt daher eine besondere Bedeutung zu. In den Strommarkt wird erst Bewegung kommen, wenn bei der Durchleitung des Stroms Waffengleichheit herrscht. Bis dahin zeichnen die Regulierungsbehörden gegen eine ungehemmte Abzocke verantwortlich.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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