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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Ablehnung von Etat und Hafenrichtlinie durch das EU-Parlament: Europa wird erwachsen

Cottbus (ots)

Der gestrige Mittwoch war ein guter Tag für die
Bürger der Europäischen Union. Ihre Abgeordneten, die gewählten
Vertreter der EU-Völker, haben aus guten Gründen zweimal Nein gesagt,
zum einen zur Richtlinie der Brüsseler Kommission zur Liberalisierung
in den Häfen der Union, zum anderen zum Haushaltskompromiss des
Ministerrats. Und in beiden Fällen gibt es starke Argumente für
dieses Nein. Die Hafenrichtlinie hätte einen Wirtschaftszweig des
Kontinents ohne Not einem gnadenlosen globalen Wettbewerb ausgesetzt.
Die damit möglicherweise erreichten Kostenreduzierungen stünden in
keinem angemessenen Verhältnis zu den sozialen Verwerfungen und zu
den Unsicherheiten. Mit dem Haushaltsentwurf wiederum, zu dem sich
die nationalen Regierungen durchgerungen hatten, wird die seit Jahren
und immer deutlicher formulierte Kritik des Parlaments an der
rückwärts gewandten Prioritätensetzung ignoriert. Solche Missachtung
kann sich kein Parlament auf Dauer gefallen lassen. Nun darf das
EU-Parlament allerdings nicht den Fehler machen, die in weiten Teilen
doch sehr sinnvolle Politik der Deregulierung durch Brüssel insgesamt
infrage zu stellen. Denn im Gegensatz zu einem landläufigen Vorurteil
von der europäischen Regelungswut zeichnet sich Brüssel ja in den
letzten Jahren eher durch den Abbau von überflüssigen Vorschriften
aus. Beim Haushalt wiederum tun die Volksvertreter gut daran, sich
immer darüber im Klaren zu sein, dass sie keinerlei Verantwortung
dafür tragen, woher die Mittel kommen, die ausgegeben werden. Dann
kann es folgerichtig auch über die Höhe der Ausgaben nicht
abschließend entscheiden. Wenn beides beachtet wird, dann war das
gestrige Nein der EU- Abgeordneten ein wichtiger Schritt. Dann wächst
Europa allmählich doch zu einem demokratischen Gemeinwesen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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