Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Präsidentenwahl an Cottbuser Uni: Abschied und Neubeginn
Cottbus (ots)
Prof. Dr. Ernst Sigmund hat gestern einen rabenschwarzen Tag erlebt. Er ist bei der Wiederwahl zum Präsidenten der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) durchgefallen. Sigmund hatte sich der Wahl gestellt, obwohl es Signale dafür gab, dass der Senat der BTU ihm nicht folgen würde. Womöglich hat Sigmunds Pflichtbewusstsein verhindert, dass er selbst rechtzeitig den Rückzug antreten konnte. Vielleicht aber hatte er auch nur darauf vertraut, dass ihm langjährige Mitstreiter die Schmach einer Abstimmungsniederlage ersparen. Kein Zweifel: Das Scheitern des Ernst Sigmund ist eine menschliche Tragödie. Ein solches Ende seiner universitären Laufbahn hat er nicht verdient. Unbestritten hat sich der Präsident Verdienste um den Aufbau und die Ausrichtung der Lausitzer Hochschuleinrichtung erworben. Die kann ihm auch niemand nehmen. Dem Abschied von Ernst Sigmund wohnt gleichwohl die Chance auf einen neuen Anfang inne. Wer immer sein Nachfolger an der Spitze der BTU werden wird, steht vor immensen Herausforderungen. Es ist harte Arbeit, eine Uni in Netzwerke mit der Industrie einzubinden und vor allem, sie darin zu halten. Es wird auch nicht sonderlich vergnüglich sein, Studierende wie Lehrkörper angesichts schwindender Finanzen auf neue Strukturen einzuschwören. Es ist ebenso anspruchsvoll wie zeitaufwändig, Forschung und Lehre in Cottbus so zu qualifizieren, dass die Hochschuleinrichtung nicht nur im Wettbewerb mit anderen bestehen kann, sondern ein unverwechselbares Profil entwickelt. Nur wenn ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin dies zu Stande bringt, hatte Sigmunds Wahlniederlage einen Sinn.
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