Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau: Der DFB holt Sammer und will auch Peters
Sinnvoller Kompromiss
Cottbus (ots)
Das Präsidium des Deutschen Fußballbundes (DFB) hat sich mit seiner Entscheidung über die Besetzung des Sportdirektor-Postens zu einem sinnvollen Kompromiss durchgerungen. Es stattete einerseits den Fußball-Fachmann Matthias Sammer mit umfangreichen Kompetenzen aus. Andererseits soll der ebenfalls als Kandidat gehandelte Hockey- Bundestrainer Bernhard Peters zum 1. Oktober verpflichtet werden und sein Wissen aus dem Elitebereich eines anderen Verbandes einbringen. Mit Sammer als neuem Sportdirektor hat der DFB einen Topmann für die Koordination der einzelnen Nationalteams und der Trainerausbildung verpflichtet. Denn der Dresdner stand schon während seiner aktiven Zeit als Profi für unbedingten Siegeswillen. Anschließend machte Sammer als Coach von Borussia Dortmund sein Meister-Stück auf der Trainerbank. Er verfügt deshalb im Gegensatz zu Peters über den von vielen DFB-Funktionären und der Liga geforderten Stallgeruch. Gleichzeitig bekräftigt der DFB seine Bereitschaft, sich für neue Ideen zu öffnen. Dass ein Hockey-Trainer die Fußballer auf Vordermann bringen soll, ist durchaus ein kühner Plan. Von ihm ist der DFB nicht abgerückt. Er will ihn nur nicht ganz so revolutionär umsetzen, wie es Bundestrainer Jürgen Klinsmann vorgeschlagen hatte. Dass Klinsmann nicht seinen Wunschkandidaten Peters als Sportdirektor durchbekommen hat, ist eine Niederlage für den Bundestrainer. Aber man darf eines nicht vergessen: Der DFB hat ihm in den vergangenen Monaten fast jeden Wunsch bewilligt. Zudem hätte sich der DFB mit einer Entscheidung pro Peters als Sportdirektor auf ein ziemliches Wagnis eingelassen. Der Hockey- Coach steht nämlich erst nach der Fußball-WM zur Verfügung. Klinsmann macht seinen Verbleib beim DFB jedoch vom Abschneiden bei den Titelkämpfen abhängig. Geht er, wäre auch die Personalie Peters hinfällig. Der Bundestrainer sollte den Kompromiss als Erfolgsanreiz verstehen: Läuft die WM gut, wird Klinsmann bleiben und obendrein auch seinen Wunschkandidaten Peters bekommen. Zwar nicht als Sportdirektor, aber immerhin als visionären Denker im Hintergrund.
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