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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Veröffentlichung der Namen von Guantánamo-Häftlingen: Bush unter Zugzwang

Cottbus (ots)

US-Präsident George
 W. Bush forderte von seinem pakistanischen Amtskollegen Pervez 
Musharraf bei seinem jüngsten Besuch neben mehr Einsatz im 
Anti-Teror-Kampf vor allem einen Zuwachs an Demokratie. Diese 
Bedingungen für mehr Entgegenkommen mögen berechtigt sein. Aber Bushs
Auftreten als Gralshüter der Demokratie verursacht ein übles Gefühl. 
Es verstärkt sich, je mehr Einzelheiten über die Quälereien im 
US-Gefangenenlager in Guantánamo auf Kuba öffentlich werden: 
Zwangsernährung, pausenlose Musikbeschallung, Torturen mit grellem 
Licht, tagelange Verhöre. Wie passt dieser rechtsfreie Raum ohne 
öffentliche Aufsicht zu den Demokratie-Bekenntnissen Bushs? Er 
scheint in Floskeln zu sprechen.
Doch jetzt geraten er und andere Hardliner allmählich unter Zugzwang.
Die Nachrichtenagentur AP hat per Gericht erzwungen, dass die Namen 
eines Großteils der Guantánamo-Häftlinge veröffentlicht werden 
müssen. Das ist ein kleiner Sieg. Menschen, deren Namen bekannt sind,
können nicht einfach verschwinden, nicht hemmungslos gequält werden. 
Sie haben Angehörige und Freunde, die Fragen stellen, Alarm schlagen.
Der Gerichtsbeschluss sollte Washington dazu bringen, alle Namen 
öffentlich zu machen und letztlich das Lager zu schließen. Auch im 
eigenen Land sind die Kritiker längst nicht mehr zu überhören.

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