Lausitzer Rundschau: zu: WASG votiert klar für Fusion mit Linkspartei
Cottbus (ots)
Das klare Votum der WASG für ein Zusammengehen mit der Linkspartei scheint im Widerspruch zum Bild der Zerstrittenheit zu stehen, das sich die Öffentlichkeit von der politischen Linken macht. Dennoch kann das eindeutige Ergebnis kaum überraschen. Beinahe zwei Drittel der WASG-Mitglieder sind erst in den vergangenen zwölf Monaten hinzugekommen. Das war die Zeit, als Lafontaine & Gysi ihren Traum von einer gesamtdeutschen Linken zum Programm erhoben. Die meisten traten der WASG also nicht trotz, sondern wegen der Aussicht auf eine rasche Fusion bei. Dass hier ein Zusammenschluss auf gleicher Augenhöhe stattfindet, können allerdings nur politisch naive Zeitgenossen glauben. An der Urabstimmung haben sich ungefähr so viele beteiligt, wie der PDS-Landesverband Sachsen-Anhalt Mitglieder hat. Allein dieser Vergleich wirft ein Schlaglicht auf das reale Kräfteverhältnis zwischen WASG und Linkspartei, die unter dem Strich fast sechsmal so viele Mitglieder zählt. Gleichwohl ist die PDS immer eine Ostpartei geblieben. Durch die WASG bot sich ihr erstmals ein Türöffner in den Westen. Und mit dem gemeinsam erzielten Bundestagswahlergebnis von 8,7 Prozent ging diese Strategie zunächst einmal auf. Mittlerweile herrscht allerdings Ernüchterung. Nach der Bundestagswahl hat der Mitgliederschub in der WASG deutlich nachgelassen. Und die jüngsten Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg deuten an, dass sich die Linke im Westen kaum aus ihrem Schattendasein zu lösen vermag. Viele Wähler fühlen sich offenbar vom Gezerre um die Fusion abgeschreckt. Ihr Zustandekommen ist spätestens seit der Urabstimmung in der WASG gesichert. Von einer gesamtdeutschen Partei kann freilich keine Rede sein. Dazu steckt einfach zu viel PDS drin.
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