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Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zur Wahl von Petra Pau als Bundestag-Vizepräsidentin: Politische Normalität

Cottbus (ots)

Der Eklat blieb gestern aus. Die bockige
Verweigerung, mit der die Bundestagsabgeordneten im vergangenen 
November dem Vorsitzenden der Linkspartei, Lothar Bisky, gleich 
viermal in Folge die Wahl zum Vizepräsidenten des Parlaments versagt 
hatten, fand gestern keine Fortsetzung. 385 Ja-Stimmen für Petra Pau 
in einer geheimen Abstimmung, das ist zwar kein berauschendes, aber 
es ist ein anständiges und ehrliches Ergebnis. Die politischen 
Überzeugungen der Linkspartei kann man sympathisch oder schrecklich 
finden, je nach Standort. Sie sollten im Zusammenhang mit einer 
solchen Wahl keine Rolle spielen. Denn auch die Linkspartei hat ein 
Anrecht auf einen Platz im Bundestagspräsidium.
 Mit der Wahl ist somit ein verloren gegangenes Stück politischer 
Normalität in den Bundestag zurückgekehrt. Und es gibt keine neuen 
Märtyrer.
 Die 42-jährige Petra Pau hat sich mit Sicherheit nicht träumen 
lassen, dass sie im Bundestag mal ganz vorne und ganz oben sitzen 
würde. Nach der Wahlschlappe 2002, als die PDS den Sprung ins 
Parlament nur mit zwei Abgeordneten schaffte und keinen 
Fraktionsstatus mehr besaß, hatte sie drei herbe Jahre erlebt, was es
heißt, in "feindlichem Gelände" die Fahne der Linkspartei 
hochzuhalten. Sie hat dies hart, geradlinig und fair getan.
Genauso engagiert wird sie jetzt ihr Amt als Vizepräsidentin und 
künftige Sitzungsleiterin versehen.

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