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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Wahl Napolitanos zum italienischen Präsidenten: Ein schwerer Anfang

Cottbus (ots)

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Nichts kennzeichnet die politische Lage in Italien besser als die 
Tatsache, dass mit Giorgio Napolitano ein in Kürze 81-jähriger 
Politiker für die nächsten sieben Jahre zum Staatspräsidenten gewählt
wurde. Nach den wilden Berlusconi-Jahren hilft offenbar nur noch der 
Rückgriff auf die alten Männer.
Dabei wird viel abhängen von Napolitano. Denn er kann nicht nur 
Zeremonienmeister der Republik sein. Angesichts der knappen linken 
Mehrheit in beiden Parlamentskammern und der großen Differenzen im 
Lager des Wahlsiegers Romano Prodi könnte der neue Präsident bald 
schon gezwungen sein, aktiv einzugreifen, um dem Land eine 
handlungsfähige Regierung zu sichern.
Deswegen ist es sicher ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass der eine 
oder andere aus der rechten Opposition ausscherte und Napolitano 
seine Stimme gab. Die scheinbar unversöhnlichen Lager der 
italienischen Politik Stück für Stück aufzubrechen, ist eine der 
wichtigsten Aufgaben des neuen Präsidenten.
Italien ist seit gestern wieder etwas berechenbarer geworden. Aber 
seine europäischen Nachbarn sollten darüber nicht vergessen, dass das
Land auf absehbare Zeit vor allem mit dem schwierigen Erbe der 
jüngsten Vergangenheit leben wird.

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