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Lausitzer Rundschau: Zu Bundesregierung/Integrationsgipfel: Note "mangelhaft"

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Bundesregierung/Integrationsgipfel:
Wer meint, die deutsche Einwanderungspolitik sei zu liberal und zu
nachgiebig, sollte sich diese Daten ansehen: Im Land leben 6,76 
Millionen Ausländer. Das sind immerhin gut 600 000 weniger als Anfang
der 90er-Jahre. Die Zahl der Asylanträge ist von über 400 000 im Jahr
1992 auf 35 607 im vergangenen Jahr gesunken. Der Familiennachzug 
geht zurück, es kommen zudem weniger Spätaussiedler. Zu der deutlich 
entspannten Lage haben fraglos eine Reihe administrativer und 
gesetzgeberischer Korrekturen von Fehlentwicklungen in der deutschen 
Ausländerpolitik beigetragen.
 Vor diesem Hintergrund und die wunderschönen Bilder der 
multi-kulturellen Freudenfeiern bei der Fußball-WM vor Augen, sollte 
der Blick nun freier werden für die anderen wichtigen Aspekte der 
Ausländerpolitik. Deutschland ist längst ein Einwanderungsland, aber 
die Integrationspolitik verdient allenfalls die Note "mangelhaft".
Natürlich müssen Islamismus und alle anderen Ausprägungen von 
Extremismus vom Staat bekämpft werden. Richtig ist auch, dass 
Parallelgesellschaften die Basis des gesellschaftlichen Miteinanders 
nicht nur punktuell gefährden können. Ebenso wahr ist, dass 
Ausländer, ob sie hier leben oder erst noch kommen, fit gemacht 
werden müssen für das deutsche Schul- und Ausbildungssystem und für 
den Arbeitsmarkt. Denn wir werden sie angesichts dramatischer 
Geburtenrückgänge schon bald sehr brauchen. Einbürgerungswillige 
sollten uns willkommen sein. Das verpflichtet - beide Seiten.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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