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Lausitzer Rundschau: Zu Stammzellenforschung/Diskussion: Zeit für mehr Ehrlichkeit

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Stammzellenforschung/Diskussion:
Die Bundesregierung hat den Bereichen Innovation, Forschung und 
Förderung von Spitzentechnologien in ihrem Koalitionsvertrag gleich 
mehrere Kapitel gewidmet. Aus guten Gründen. Im Zuge der zunehmenden 
Globalisierung wird exakt dort über die Zukunftschancen der nächsten 
Jahrzehnte entschieden. Und damit über Arbeitsplätze und Wohlstand 
hier zu Lande. Vor diesem Hintergrund mutet die Haltung zur 
Stammzellenforschung einmal mehr als überholungsbedürftig an. Die 
Gewinnung und Erforschung embryonaler Stammzellen des Menschen ist in
Deutschland nach dem Embryonenschutzgesetz von 1990 grundsätzlich 
verboten. Somit ist auch die Gewinnung menschlicher embryonaler 
Zellen untersagt.
 Ähnlich streng sehen das in Europa noch Luxemburg, Litauen, Polen, 
die Slowakei, Malta, Italien und Österreich. Um aber nicht ganz vom 
Forschungszug abgekoppelt zu werden, beschloss der Bundestag vor vier
Jahren eine leichte Liberalisierung. Danach ist die Verwendung von im
Ausland gewonnenen menschlichen Stammzellen unter streng festgelegten
Bedingungen erlaubt. Es muss sich zum Beispiel um hochrangige 
Forschungsvorhaben handeln. Und es dürfen nur Stammzellen benutzt 
werden, die im Ausland vor Januar 2002 durch künstliche Befruchtung 
gewonnen wurden. Dieser Kurs ist genauso verlogen wie die europäische
Tabakpolitik. Man bekämpft das Rauchen massiv und fördert zugleich 
den Tabakanbau mit vielen EU-Millionen.
Es wird Zeit, dass die schwarz-rote Bundesregierung das 
Stammzellengesetz zeitgemäß und ehrlich gestaltet. Dann muss man sich
auf EU-Ebene auch nicht mehr ständig verbiegen, zum Beispiel, wenn es
um Fördergelder für die Stammzellenforschung geht.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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