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Lausitzer Rundschau: Rücktrittsforderungen an Regierungschef Ehud Olmert Das andere, neue Israel

Cottbus (ots)

Der Libanonkrieg im vergangenen Jahr war aus
israelischer Sicht ein Misserfolg. Doch nicht nur dafür müssen wohl 
in Kürze Ministerpräsident Ehud Olmert und Verteidigungsminister Amir
Perez den höchsten politischen Preis zahlen mittels ihrer absehbaren 
erzwungenen Rücktritte. Israel hat sich geändert, nicht nur zum 
Schlechten: Was früher durchging, ist heute unentschuldbar. Und das 
ist gut so.
Im Libanonkrieg vor 25 Jahren wurden die meisten Kriegsziele nicht 
erreicht, der zeitliche und räumliche Rahmen gesprengt, die Regierung
irregeführt, die Bevölkerung angelogen.
Im inzwischen zweiter Libanonkrieg genannten Konflikt im vergangenen 
Jahr gab es - im Gegensatz zum ersten - einen echten Kriegsgrund, 
nämlich die immer wiederkehrenden massiven Katjuscha-Attacken und die
Soldatenentführung durch die radikal-islamische Hisbollah. Zwar 
gelang es erwartungsgemäß nicht, die verschleppten Soldaten zu 
befreien und auch die Hisbollah wurde nicht zerschlagen. Aber auf der
libanesischen Seite der Grenze sind jetzt internationale Truppen und 
die reguläre libanesische Armee stationiert und seit Kriegsende ist 
keine einzige Katjuscha-Rakete in Israel eingeschlagen.
Doch die Verantwortlichen für den Krieg auf israelischer Seite sind 
wie Generalstabschef Dan Halutz bereits unfreiwillig zurückgetreten 
oder wie Olmert und Perez von der Untersuchungskommission als 
Versager gebrandmarkt, schuldig gesprochen und mit unzweideutigen 
Worten zum Rücktritt aufgefordert worden. Das lässt hoffen. Die 
israelischen Bürger, die Justiz des jüdischen Staates lassen den 
Politikern nicht mehr durchgehen, was vor Jahren noch nicht einmal 
Gegenstand von Diskussionen war. Wenn der israelische Bürger seine 
eigenen Schlussfolgerungen und diejenigen des 
Untersuchungsausschusses aus dem Zweiten Libanonkrieg auf die 
palästinensischen Gebiete überträgt, dann könnte über dem Nahen Osten
endlich wieder ein Hoffnungsschimmer aufgehen. Der Libanonkrieg im 
vergangenen Jahr hat den Israelis bewiesen, was ihr ehemaliger 
Ministerpräsident und Olmert-Vorgänger Ariel Scharon erst mit großer 
Verspätung erkannte, Olmert und Perez aber nicht wahrhaben wollten: 
Politische, selbst militärische Probleme lassen sich heute auch im 
Nahen Osten nicht mehr allein mit militärischen Mitteln lösen. Was 
bei der südlibanesisch-nordisraelischen Grenze bewiesen wurde, gilt 
auch für den Gazastreifen und das Westjordanland.

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