Lausitzer Rundschau: Streit um Großrazzia bei G8-Gegnern Die üblichen Reflexe
Cottbus (ots)
Am Tage danach verfielen alle Seiten in die üblichen Reflexe: Die einen - wie der Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) - verteidigten gestern die massive Polizeiaktion gegen Gegner des G8-Gipfels als wertvollen Beitrag zum Kampf gegen gewaltbereiten Extremismus. Die anderen - wie die Grünen-Chefin Claudia Roth - warnten, hier werde der gesamte Protest gegen die Anfang Juni in Heiligendamm stattfindende Veranstaltung kriminalisiert. Indes: Für ein Urteil ist es noch zu früh. Wer der Wahrheit näher kommt, wird sich erst entscheiden lassen, wenn die konkreten Ergebnisse der Großrazzia vorliegen - wenn klar ist, ob Aufwand und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis zueinander gestanden haben. Ob also die Gefahr, die von wenigen militanten Aktivisten tatsächlich ausgeht, jenen Terrorismus-Verdacht rechtfertigt, mit der die Durchsuchungen begründet wurden. Oder ob hier mit den berühmten Kanonen auf Spatzen gefeuert und dabei die mögliche Radikalisierung von Teilen der globalisierungskritischen Bewegung in Kauf genommen worden ist. Gestern jedenfalls waren alle 21 Terrorverdächtigen weiter auf freiem Fuß. Für einen Haftbefehl hat es bisher nicht gereicht.
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