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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Mehr Diäten - weniger Rente Auf halbem Weg

Cottbus (ots)

Wer auf die Diäten der Bundestagsabgeordneten zu
sprechen kommt, sieht sich schnell einer Neid-Diskussion ausgesetzt. 
Dabei liegt die letzte Anhebung ihrer Bezüge schon vier Jahre zurück.
Jetzt wollen Koalitionsvertreter einen neuen Anlauf in eigener Sache 
unternehmen. Das ist legitim, zumal auch viele Bürger den Aufschwung 
inzwischen wohltuend in ihrer Geldbörse spüren. Für die Abgeordneten 
wäre allerdings eine grundlegende Reform der Vergütung geboten. Wenn 
die SPD eine Anhebung der Diäten bei gleichzeitiger Absenkung der 
üppigen Altersbezüge fordert, dann liegt sie damit richtig. Es kann 
nicht angehen, dass einem Parlamentarier schon nach achtjähriger 
Zugehörigkeit zum Bundestag eine Pension garantiert wird, für die ein
Spitzenverdiener in der gesetzlichen Rentenversicherung rund 30 
Beitragsjahre vorweisen muss. Nicht die Diäten der Abgeordneten sind 
demnach das Problem, sondern ihre geradezu unverschämten 
Altersbezüge. Mit einer bloßen Kürzung, wie sie die Sozialdemokraten 
anstreben, ist es dabei nicht getan. Wer als Volksvertreter die Rente
mit 67 ruhigen Gewissens vertreten will, der sollte nicht nur selbst 
für sein Alter aufkommen - bislang übernimmt das der Staat -, er muss
auch für ein vergleichbares Renteneintrittsalter bei sich sorgen. 
Heute gilt nämlich das Prinzip, je länger im Bundestag, desto eher 
winkt die Pension - für alte Parlamentshasen sogar schon ab 55. Das 
ist ein Skandal, der nicht oft genug als solcher beschrieben werden 
kann. Deshalb darf die SPD nicht auf halbem Weg stehen bleiben: ohne 
eine grundlegende Neuregelung der Abgeordneten-Pensionen keine 
Erhöhung der Diäten. Sonst ist eine neue Neid-Diskussion 
unausweichlich.

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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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