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Mitteldeutsche Zeitung: Bildung Land fordert Geld zurück - Streit um Schulsanierung

Halle (ots)

Zwei Kommunen und das Land Sachsen-Anhalt streiten
um die Rückzahlung von Schulbau-Fördermitteln. Das Land fordert vom 
Kreis Mansfeld-Südharz 300.000 Euro, von der Stadt Tangermünde 55.000
Euro, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung 
(Mittwochausgabe). Beide sollen gegen die Förderbedingungen verstoßen
haben. Demnach müssen sanierte Schulen 25 Jahre als solche genutzt 
werden. In Mansfeld-Südharz war die betroffene Schule mangels 
Schülern geschlossen worden. Dirk Schatz (CDU), Landrat im Kreis 
Mansfeld-Südharz,  will nicht zahlen. "Wir werden den Fall notfalls 
höchstrichterlich durchklagen lassen", sagte er der MZ. Die Summe ist
Teil der 787.000 Euro, mit denen der Altkreis Sangerhausen die 
Sekundarschule Riestedt 1997 sanierte. Doch 2005 schloss der Kreis 
die Schule wegen zu niedriger Schülerzahlen. Der Kreis soll jetzt 
zahlen, weil die Förderung daran geknüpft war, dass das Gebäude 25 
Jahre lang als Schule genutzt wird. Die Verantwortung für die 
Schließung trage aber das Land, so Schatz, weil die Vorgaben zu 
Mindestschülerzahlen nicht zu halten gewesen seien. Die Stadt 
Tangermünde (Kreis Stendal) hat  bereits Klage eingereicht.  1992 war
dort eine Grundschule neu gebaut worden, musste 1998 aber schließen. 
Eine Sekundarschule nutzte das Gebäude zeitweilig, dann stand es ab 
2004 für zwei Jahre leer. Jetzt ist dort eine Lernbehindertenschule 
untergebracht. Auch in Tangermünde gibt es die Zweckbindung auf 25 
Jahre. Das Problem: "Die zwei Jahre Leerstand gelten als Verstoß 
gegen die Zweckbindung", erklärte Bürgermeister Rudolf Opitz (CDU). 
Während eine Sprecherin des Landesverwaltungsamts in Halle darauf 
verwies, dass man mit den Rückforderungen der Fördermittel nur 
geltende Richtlinien umsetze, verteidigte Kultusminister Jan-Hendrik 
Olbertz (parteilos) die Zweckbindungsfrist. Damit werde die nötige 
"Ernsthaftigkeit" bei Sanierungsvorhaben ermöglicht. Allerdings will 
Olbertz die Fälle prüfen lassen, besonders Tangermünde. "Dort ist ja 
offenbar wieder der Zweck der Förderung dauerhaft erfüllt." Er werde 
prüfen lassen, ob es einen Ermessensspielraum für das Land gibt.

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Tel.: 0345 565 4300

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