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Mitteldeutsche Zeitung: zu Piraten

Halle (ots)

Bisher ließ die Bundeswehr erwischte Seeräuber
einfach wieder laufen. Nun hat die Fregatte "Rheinland-Pfalz" 
erstmals neun Piraten festgenommen. Und sofort bricht in Berlin 
Konfusion aus - so als ob man damit nun wirklich nicht rechnen 
konnte. Die Piraten sollen keinesfalls in Deutschland vor Gericht 
kommen, obwohl ein deutsches Schiff angegriffen wurde. Vor allem 
Unionspolitiker fürchten, dass die Kriminellen nach Ablauf einer 
Haftstrafe nicht mehr ins chaotische Somalia abgeschoben werden 
können. Deshalb soll Seeräubern möglichst im halbwegs stabilen Kenia 
der Prozess gemacht werden. Berlin hat offensichtlich zu wenig 
bedacht, dass die Bundeswehr vor Somalia lediglich Polizei-Aufgaben 
wahrnimmt. Polizeieinsätze ohne anschließende Gerichtsverfahren haben
aber nicht viel Sinn - jedenfalls wenn man die Aufgabe 
rechtsstaatlich lösen will.

Pressekontakt:

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Tel.: 0345 565 4300

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