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Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Parteien Landes-CDU sägt an der Frauenquote - Fraktionschef Scharf will eine Änderung erreichen

Halle (ots)

Aus der CDU Sachsen-Anhalts gibt es einen Angriff
auf die Frauenquote der Partei. Fraktionschef Jürgen Scharf hat einen
Antrag formuliert, in dem er eine Änderung des CDU-Statuts verlangt, 
da das sogenannte Frauenquorum zunehmend "leer" laufe. Das berichtet 
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe) 
Das Papier, das der Zeitung vorliegt, steht auf der Agenda der 
nächsten Landesvorstandssitzung am 7. April. Dazu soll der 
Bundesjustitiar der Christdemokraten nach Magdeburg kommen. Das 
Quorum besagt, dass in Gremien ein Drittel Frauen gewählt werden 
sollen.
Innerhalb des Landes-CDU sorgt das Papier für Verärgerung. Die 
Bildungspolitikerin Eva Feußner sagte: "Ich möchte nicht, dass im 
Wahljahr eine Diskussion um das Quorum von unserem Verband entfacht 
wird." Ein Mitglied, das nicht genannt werden möchte, spottete: "Ich 
glaube nicht, dass Angela Merkel ausgerechnet jetzt das Frauenquorum 
gekippt haben will." Scharf wies die Kritik an seinem Papier zurück. 
"Das geht nicht gegen Frauen. Es geht darum, zu analysieren, warum 
die Wahlergebnisse unbefriedigend sind." Das Quorum solle gelten, 
wenn es erfüllbar
sei. Meist sei das aber nicht möglich. Auch finde er seinen Antrag 
nicht problematisch, so Scharf weiter: "Man kann aber alles 
missverstehen, wenn man will."
Vorstandsmitglied Holger Stahlknecht nahm Scharf in Schutz: "Auf 
dem letzten Parteitag gab es so viele Unsicherheiten bei den Wahlen, 
da hat er sich um eine Klarstellung bemüht." Das Papier sorgt aber 
auch für Kopfschütteln in der CDU, da Scharf, von Haus aus 
Mathematiker, in tagelanger Fleißarbeit an komplizierten Formeln, 
Fallbeispielen und einem Exkurs ins römische Recht gefeilt hat, um 
seinen Antrag zu untersetzen. Vorständler Marco Tullner sagte dazu: 
"Für einen Wissenschaftler ist das eine große Leistung. Aus Sicht 
eines Politikers kann ich wenig damit anfangen." Es sei doch besser 
darüber nachzudenken, wie Frauen in die Parteiarbeit einbezogen 
werden können.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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