Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Bevölkerung Studenten retten die Statisitik - Zum ersten Mal seit Jahren schrumpft der Wanderungsverlust
Halle (ots)
Sachsen-Anhalt scheint wieder beliebter zu werden. Der vom Statistischen Landesamt, in Halle gemeldete Rückgang beim Wanderungsverlust ist dabei vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr Studenten aus anderen Bundesländern ihren ersten Wohnsitz in Sachsen-Anhalt angemeldet haben. Das sagte Bernd Fucke, Dezernatsleiter des Landesamtes der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2009 erheblich mehr Zuzüge und deutlich weniger Fortzüge verzeichnet und damit die Verluste um ein Drittel reduziert. Besonders günstig war die Entwicklung in den Großstädten Halle und Magdeburg, während die übrigen Teile des Landes weiterhin mit höheren Verlusten zu kämpfen haben. Besser als im Durchschnitt war zudem die Bilanz für die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Die Entwicklung spricht laut Dezernatsleiter Fucke dafür, dass Anreiz-Programme der Städte Magdeburg und Halle Früchte getragen haben, mit denen die Kommunen die jungen Leute umwerben. Außerdem habe offenbar der Verzicht auf Studiengebühren zusätzlich Studenten ins Land gelockt, so Fucke gegenüber der MZ. Schließlich trage die günstige Situation auf dem Ausbildungsmarkt und die anziehende Konjunktur dazu bei, dass weniger junge Leute das land verließen. Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bewertete den Rückgang beim Wanderungsverlust zurückhaltend. "Die Entwicklung ist erfreulich, aber noch nicht befriedigend", sagte er der Zeitung. "Erst bei einem positiven Wanderungssaldo wäre ich zufrieden. Um insbesondere junge Menschen im Land zu halten oder für unser Land zu gewinnen, brauchen wir gut bezahlte, zukunftsfähige Arbeitsplätze."
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