Mitteldeutsche Zeitung: zu SPD-Reform
Halle (ots)
Offenbar richten sich die Pläne an die mittlere Funktionärsebene der SPD, die über die Gremien Parteirat und Parteivorstand nach eigenem Verständnis bisher zu wenig Einflussmöglichkeiten besitzt. Zugleich sind es gerade diese Alteingesessenen, die den einzig halbwegs faszinierenden Reformvorschlag ablehnen: Eine Urwahl des Kanzlerkandidaten auch durch Nicht-Mitglieder. Das entwerte die SPD-Mitgliedschaft. Mit erweiterten Mitbestimmungsmöglichkeiten die Attraktivität der Partei zu steigern, war ursprünglich das Ziel der SPD-Reform. Eine Urwahl des Kanzlerkandidaten bietet dafür keine Garantie, aber eine Chance. Zwei Parteitage pro Jahr wirken dagegen wie eine Drohung.
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