Mitteldeutsche Zeitung: zu AOK und Kassenärzte
Halle (ots)
Die Vorwürfe des AOK-Bundesverbands gegen die niedergelassene Ärzteschaft haben es in sich. Leistungen im Wert von vier Milliarden Euro würden die Mediziner durch zu geringen Arbeitsaufwand ihren gesetzlich versicherten Patienten jährlich vorenthalten. Ein Skandal? Die Berechnungen der AOK, die eine zu erbringende Wochenarbeitszeit von 51 Stunden für Kassenpatienten vom "durchschnittlichen kalkulatorischen Arztlohn" abgeleitet hat, stehen auf tönernen Füßen. Tausende Ärzte arbeiten nicht selten nach Überschreiten des festgelegten Behandlungsumfangs ohne oder für nur geringes Entgelt. Doch Fakt ist eben auch, dass die Krankenkassen seit 2007 rund 4,6 Milliarden Euro mehr für Arzthonorare ausgegeben haben als zuvor, ohne dass die Versorgung spürbar besser geworden wäre. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
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