Mitteldeutsche Zeitung: zu Ärztehonoraren
Halle (ots)
Es sei dahin gestellt, ob Bahr sich bei seiner Positionierung von sachlichen Erwägungen hat leiten lassen, oder ob eher das Umschmeicheln potenzieller FDP-Wähler den Ausschlag gab. Schwerer wiegt, dass er seine Neutralität mir nichts, dir nichts preisgibt. Dass Bahr an beide Seiten appellierte, den Tonfall zu mäßigen, um das Verfahren zu einem guten Ergebnis zu führen, ändert nichts am Eindruck der Parteilichkeit. Die Mediziner werden sich vom Minister bestärkt fühlen. Ihre Kompromissbereitschaft ist gering, die Wahrscheinlichkeit von Praxisschließungen hoch. Sollte es zu einem flächendeckenden Ärzteausstand kommen, mit möglicherweise ernsthaften gesundheitlichen Folgen für manche Patienten, so trägt der Gesundheitsminister daran eine Mitschuld.
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