Mitteldeutsche Zeitung: Ikea Schwedischer Möbelkonzern informiert über Zwangsarbeit
Halle (ots)
Der schwedische Möbelkonzern Ikea wird am kommenden Freitag in Berlin die Vertreter der Opferverbände der kommunistischen Diktatur (UOKG) und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse einer Untersuchung zu einem möglichen Zwangseinsatz von politischen Gefangenen in Produktionsstätten der DDR informieren. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe) unter Berufung auf den UOKG-Vorsitzenden Rainer Wagner. Die Veranstaltung wird im Bildungszentrum der Stasi-Unterlagen-Behörde stattfinden und neben Wagner von deren Leiter Roland Jahn moderiert. Die Studie wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young erarbeitet und kommt nach Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" zu dem Ergebnis, dass Zwangsarbeit zur Fertigung von Ikea-Produkten in der DDR stattgefunden hat. Allerdings seien die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ikea und der DDR sehr verschachtelt gewesen, so dass nicht in allen Fällen klar gewesen sei, ob das Unternehmen über die Zwangsarbeit und ihre Umstände voll unterrichtet war. Wagner lobte gegenüber dem Blatt: "Ikea legt jetzt eine sehr ordentliche Verhaltensweise an den Tag - im Gegensatz zu vielen anderen Firmen, die in der DDR haben arbeiten lassen." Sie sei womöglich die am wenigsten belastete der beteiligten Firmen überhaupt. Er forderte jedoch: "Mittelfristig muss eine Entschädigung für die Zwangsarbeiter kommen - und zwar von allen Verstrickten." Ein schwedischer Fernsehsender hatte im Frühjahr über die Zwangsarbeit berichtet. Daraufhin hatte Ikea die Prüfung in Auftrag gegeben.
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