Mitteldeutsche Zeitung: zu Tschechien
Halle (ots)
Staatsoberhaupt wird der Linkspopulist Milos Zeman. Eine Katastrophe ist das Wahlergebnis aber nicht. Zeman ist bei allem Hang zum Populismus kein außenpolitischer Irrläufer wie sein Vorgänger Vaclav Klaus. Er will und wird die Tschechen mit Europa versöhnen. Wichtiger noch wären Ruhe und Berechenbarkeit im Innern. Sie würden Tschechiens Position nach außen stärken. Allerdings will Zeman Neuwahlen erzwingen, um sich und dem Land eine linke Mehrheit zu sichern. Seine verfassungsgemäße Aufgabe als Präsident ist das zwar nicht. Legal und politisch legitim ist es aber sehr wohl. Die Tschechen haben mit dieser ersten Direktwahl ihres Staatspräsidenten mehr Demokratie gewagt. Es war am Ende ein gelungenes Experiment, an dem sich manch anderes Land in Europa durchaus ein Beispiel nehmen kann.
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