Mitteldeutsche Zeitung: zu zwei Jahre Arabellion
Halle (ots)
Politisches Chaos und eine instabile Sicherheitslage allerorten. Der demokratische Übergang stockt. Die von ihren Tyrannen befreiten Gesellschaften sind tief gespalten in säkulare und religiöse Lager. Die weit verbreitete Armut, welche eine zentrale Antriebsfeder der Umstürze war, nahm leider bisher auch unter den neuen Machthabern nicht spürbar ab. Frustration heizt das Klima auf. Geht die Revolution jetzt nach hinten los? Steuert Nordafrika auf einen "arabischen Herbst" oder gar Winter zu? Hoffentlich nicht. Die heftigen gesellschaftlichen Debatten und Demonstrationen stehen dafür, dass sich doch etwas bewegt. Symbolisieren ein Stück Hoffnung. Weil sie ein Signal sind, dass viele Menschen die Träume von einer besseren Zukunft noch nicht beerdigt haben. Ob sich dabei am Ende tatsächlich Demokratie und Freiheit durchsetzen, werden vermutlich erst die nächsten Jahre zeigen.
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