Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Kulturpolitik/Stiftung Bauhaus Dessau Prominente aus dem In- und Ausland setzen sich für Bauhaus-Direktor Oswalt ein
Halle (ots)
Im Fall der Neuausschreibung der Direktorenstelle bei der Stiftung Bauhaus Dessau haben sich jetzt zahlreiche prominente Unterstützer des Amtsinhabers Philipp Oswalt zu Wort gemeldet. Das berichtet die in Halle (Saale) erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Donnerstagausgabe). In einem Brief an die Mitglieder des Stiftungsrats und den Vorsitzenden des Kuratoriums, Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD), äußern die Unterzeichner Befremden darüber, dass Dorgerloh Oswalt offenbar "loswerden" wolle. Zu den Unterzeichnern gehören Chris Dercon, Direktor der Tate Modern (London), der Publizist und Kunsttheoretiker Diedrich Diederichsen (Berlin/Wien), der Architekt Zvi Efrat (Jerusalem), der Filmemacher Amos Gitai (Haifa), die Architektin Irina Korobina (Moskau), Cilly Kugelmann, Programmleiterin des Jüdischen Museums Berlin, der Architekt Reinhold Martin und die Soziologin Saskia Sassen (Columbia University, New York City), der Intendant Armin Petras (Stuttgart), die Kuratorin Barbara Steiner (Leipzig), der Architekt und Stadtplaner Günther Uhlig (Köln) sowie die Choreografin Sasha Waltz, Berlin. Es sei, so heißt es in dem Schreiben weiter, gerade wegen der Einmaligkeit des Vorgangs, einen Stiftungsdirektor in Sachsen-Anhalt nach nur einer Amtszeit abzulösen, umso verwunderlicher, "dass es für diese außergewöhnliche Entscheidung bisher keine Begründung gibt". Zugleich verweisen die Unterzeichner sowohl auf die internationale Bedeutung des Bauhauses als auch auf die Verantwortung des Stiftungsrates für dessen historisches Erbe. Dass der Stiftungsrat Oswalts Engagement, das nicht hoch genug zu schätzen sei, nun abrupt beenden wolle, bringe "einen lebendigen Ort der kulturellen Auseinandersetzung in Gefahr", formulieren die Autoren des Briefes. Unterdessen sorgte ein geplanter Auftritt Oswalts vor dem Kulturausschuss des Landtages für einen Eklat. Obwohl vom Ausschuss eingeladen, wurde Oswalt von den Vertretern der Regierungsfraktionen von CDU und SPD der Zutritt zur Sitzung verweigert. Auf Antrag von Grünen und Linken wollte sich der Ausschuss mit der Neuausschreibung der Stelle befassen - und dazu eben auch Oswalt hören.
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