Mitteldeutsche Zeitung: zu Terror und Angst
Halle (ots)
Der Unterschied zwischen einem körperlichen Reflex und der Frage, wie eine Gesellschaft auf eine Bedrohung reagiert, ist, dass wir über Letzteres vorher nachdenken können und müssen. Verstärkte Kontrollen in Fußballstadien sind eine hinnehmbare Unannehmlichkeit. Wer indes Klassenfahrten nach Berlin absagt, dürfte in Konsequenz seine Kinder auch in Frankfurt, Halle oder Köln nicht auf die Straße lassen. Vermeiden müssen wir die Entwicklung, welche die USA unter George W. Bush genommen haben: das Schleifen von Bürgerrechten - ohne dass es einen Beleg gäbe, dass die Sicherheit dadurch tatsächlich gewachsen wäre. Eine Gesellschaft in Dauerangst lähmt sich selbst. Ist es nicht das, was die Terroristen bezwecken wollten?
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell