Mitteldeutsche Zeitung: zu SPD/Schulz
Halle (ots)
Dennoch gilt: Allein mit einem neuen Trainer verschwinden nicht alle Schwierigkeiten wie von allein. Der Verein SPD soll Menschen zusammenbringen, die sich oft nicht mehr zusammengehörig fühlen. Die Partei braucht Stimmen aus der Gruppe der Aufsteiger, die von der von den Sozialdemokraten angetriebenen Bildungsexpansion profitiert haben, genauso wie eine starke Unterstützung aus der klassischen sozialdemokratischen Arbeiterklientel. Laut ihrem eigenen Anspruch muss die SPD zudem eigentlich auch ein faires Angebot an die Abgehängten in der Gesellschaft machen. Der SPD fällt es heute schwer, solche Brücken zu schlagen. Das war nicht immer so. Willy Brandt zum Beispiel hat ein Bündnis von mittleren und unteren Schichten geschmiedet und wurde der erste sozialdemokratischen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Auch Gerhard Schröder gelang ein solches Bündnis 1998 - nicht zuletzt im Wechselspiel mit Oskar Lafontaine.
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