Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Nach Einsatz in Helbra: Polizist erhält Morddrohung

Halle (ots)

Nach der gewaltsamen Wegnahme eines Kindes durch die Polizei in Helbra (Mansfeld-Südharz) wird einer der beteiligten Beamten bedroht. Nach einem Bericht der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe) wurde dem Mann per Facebook die Ermordung in Aussicht gestellt. Der Polizist ist demnach derzeit krankgeschrieben, offenbar aufgrund der psychischen Belastung. Seine Vorgesetzten haben ihm ein Gespräch mit dem Kriseninterventionsteam der Polizei angeboten. Darauf hat der Bedrohte jedoch verzichtet. Am Montag der vergangenen Woche hatte die Polizei im Auftrag eines Gerichtsvollziehers ein achtjähriges Mädchen aus der Grundschule Helbra getragen, um es seiner Mutter zu übergeben. Diese hatte in zwei Gerichtsinstanzen durchgesetzt, dass das Kind nicht länger beim Vater leben soll, sondern bei ihr. Nach Überzeugung der Familienrichter ist so besser gewährleistet, dass es Kontakt zu beiden Elternteilen unterhält. Das Mädchen wehrte sich, zappelte und schrie. In der Kritik stehen seither Justiz, Polizei, Jugendamt und Gerichtsvollzieher, aber auch der Vater des Kindes. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat kritisiert, dass der Zugriff in der Schule erfolgt ist. Er hat angekündigt, darüber mit Justizministerin Anne-Marie Keding (ebenfalls CDU) zu sprechen. Einen Termin dafür gibt es noch nicht, Keding hat Tullners Kritik allerdings bereits zurückgewiesen. Ohne die konkreten Umstände zu kennen, lasse sich überhaupt nicht beurteilen, ob es bessere Alternativen zum Einsatz in der Schule gegeben habe, sagte sie bereits am Freitag. In sozialen Netzwerken hat der Fall zu heftigen Reaktionen geführt. Die Polizei sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt, weil sie die Umstände des Einsatzes nicht selbst bestimmt hat - sie kam als Verstärkung für den Gerichtsvollzieher. Nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung hat sie diesem vorgeschlagen, die Wegnahme des Kindes abzubrechen. Der Gerichtsvollzieher äußert sich nicht. Öffentlich in der Kritik steht aber auch der Kindsvater, der ein Video des verstörenden Vorfalls veröffentlicht hat.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 12.03.2018 – 18:44

    Mitteldeutsche Zeitung: zur Slowakei

    Halle (ots) - Nun also tritt Innenminister Robert Kalinak zurück. Der Verdacht liegt nahe, dass dieses Bauernopfer dem mächtige Regierungschef Robert Fico das Amt retten soll. In der Slowakei ist eine Entwicklung zu beobachten ist, die typisch ist für die EU-Staaten im Osten Europas. Dort hat sich nach 1989 zwar kein Oligarchen-System ausgebildet wie in Russland oder der Ukraine. Doch auch in Ungarn, Polen, Tschechien ...

  • 12.03.2018 – 18:43

    Mitteldeutsche Zeitung: zur Digitalisierung

    Halle (ots) - Schon vor rund drei Jahren versprach Alexander Dobrindt (CSU) als Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur den Bürgern das "schnellste Netz der Welt". Davon ist kaum etwas zu spüren. Heute surfen nur etwa 36 Prozent der Bewohner ländlicher Gebiete mit mehr als 50 Megabit pro Sekunde, die Regionen bleiben damit für zahlreiche Unternehmen unattraktiv. Am Geld lag das nicht: 1,56 Milliarden Euro ...

  • 12.03.2018 – 18:41

    Mitteldeutsche Zeitung: zur GroKo

    Halle (ots) - Der eine oder andere Parteichef dürfte sich zwar ausgerechnet haben, von einem erneuten Scheitern der Koalitionsverhandlungen, von dem dann zu erwartenden Chaos und der Enttäuschung zu profitieren und bei einer Neuwahl punkten zu können. Aber letztlich sind doch alle erstmal froh über eine Atempause. Die 100 Tage Schonfrist für die Groko sind 100 Tage Durchatmen für alle. Zwei Mal Wahlkampf in kürzester Zeit wäre für niemanden ein Spaß - abgesehen ...