Kommentar Mitteldeutsche Zeitung zu Impfstoffknappheit
Halle (ots)
Normalerweise ist die Hackordnung zwischen Regierung und Wirtschaft geklärt. Die Unternehmen betteln, drängeln, schicken ihre Lobbyisten los - aber am Ende entscheidet die Politik. Beim Gerangel um den Corona-Impfstoff jedoch kehren sich die Kräfteverhältnisse um. Die Hersteller der weltweit begehrten Vakzine diktieren die Lieferbedingungen, und der Politik bleibt nichts anderes übrig, als die Ansagen der Konzerne zähneknirschend zu akzeptieren. Es herrscht die Devise "Fresst oder sterbt" - was im konkreten Fall mehr als nur eine Floskel ist. Das muss sich ändern. Europa muss selbstbewusster auftreten und notfalls auch die Muskeln spielen lassen. Nicht im Sinne einer Europe-First-Politik, sondern in dem Sinn, dass sich die EU und ihre 450 Millionen Einwohner nicht auf der Nase herumtanzen lassen.
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