Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Justiz/Sachsen-Anhalt/Disziplinarmaßnahme
JVA-Beamtin in Sachsen-Anhalt wird wegen Liebesbeziehung mit Häftling zurückgestuft

Halle/MZ (ots)

Wegen einer verbotenen Liebesbeziehung zu einem Häftling hat das Verwaltungsgericht Magdeburg eine Justizvollzugsbeamtin um ein Amt zur Obersekretärin zurückgestuft. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) unter Berufung auf das im Februar gefällte und im Juni veröffentlichte rechtskräftige Urteil (Aktenzeichen 15 A 36/23 MD). Die Frau wurde zudem in ein anderes Gefängnis versetzt, wie das Justizministerium auf MZ-Anfrage erklärte.

Die 1974 geborene Beamtin war im Gefängnis von Burg (Landkreis Jerichower Land) als Ergotherapeutin eingesetzt. Ende 2016 kam sie einem Gefangenen näher und begann eine Liebesbeziehung - offenbar ohne dass es jemandem auffiel. Als der Mann in den offenen Vollzug verlegt wurde, er das Gefängnis also tagsüber verlassen durfte, habe sie mit ihm "mehrfach Zärtlichkeiten ausgetauscht und den Geschlechtsverkehr vollzogen", heißt es in einer Disziplinarklage, die das Land als Dienstherr im Juli 2023 eingereicht hat. Die Beamtin habe dem Gefangenen auch Briefe und Postkarten "intimen Inhalts geschrieben".

Mit dem Eingehen einer Liebesbeziehung zu einem Gefangenen gefährde eine Justizvollzugsbeamtin sich selbst, die Kollegen und auch die Gefangenen, heißt es in dem Urteil. Durch das Schreiben von Liebesbriefen habe sich die Frau zudem erpressbar gemacht, der Gefangene hätte das Material jederzeit zu seinen Gunsten einsetzen können. Als mildernde Umstände wertete das Gericht, dass die Beamtin die unerlaubte Beziehung nach der Konfrontation sofort gestanden und dabei ehrliche Reue und Scham gezeigt habe. Zudem sei sie zum Beginn der Affäre "unglücklich in ihrer Ehe" gewesen und habe dienstliche Probleme gehabt. Das Justizministerium als Dienstherr hatte sogar auf Herabstufung um zwei Ämter geklagt.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 26.06.2024 – 17:58

    Mitteldeutsche Zeitung zur Bahn

    Halle/MZ (ots) - Der Konzern brauchte ein paar Stunden, ehe er sich zu einem Dementi durchrang, das auf den zweiten Blick nur halb so klar ist wie es auf den ersten Blick scheint: Nein, "aktuell" gebe es keine derartigen Pläne, der Fahrplan 2025 sehe "derzeit" keine Kürzungen vor. Heißt: Im kommenden Jahr rollt noch alles, aber was danach wird, ist völlig offen. Die Formulierungen lassen ahnen, dass Streichpläne sehr wohl schon bereitliegen. Überraschend wäre das ...

  • 26.06.2024 – 17:56

    Mitteldeutsche Zeitung zu Stark-Watzinger

    Halle/MZ (ots) - Bei der Befragung im Bundestag hat Stark-Watzinger den Verdacht nicht ausräumen können, dass sie von den Vorgängen früh wusste. Es spräche auch gegen die Ministerin, sollte sie nichts gewusst haben. Das hieße, dass sie ihr Haus nicht im Griff hat. Ein Fehlverhalten ist ihr zwar nicht nachzuweisen, durch die Unklarheiten ist die Ministerin aber beschädigt, zumal sie peinlicherweise in der Befragung ...

  • 26.06.2024 – 17:54

    Mitteldeutsche Zeitung zu VW/Rivian

    Halle/MZ (ots) - Volkswagen hat lernen müssen, dass an Partnerschaften kein Weg vorbeiführt. Die Idee, selbst zum führenden Softwarehaus zu werden, war faszinierend, ist aber am Tempo der Veränderung gescheitert. Bei VW kennt man nun die eigenen Grenzen. Und Rivian, an der Börse einst wertvoller als der Wolfsburger Weltkonzern, ist tatsächlich eine Art Schnäppchen geworden. Erst dadurch wird ein Deal möglich, der ...