Kanzlerin der Hochschule Magdeburg-Stendal wehrt sich gegen ihre Ablösung
Halle (ots)
Die Kanzlerin der Hochschule Magdeburg-Stendal, Antje Hoffmann, geht gegen die bereits erfolgte Wahl einer Nachfolgerin vor. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe) unter Berufung auf Hoffmann und das Wissenschaftsministerium.
Mitte Juli hatte die Hochschule die Stelle der Verwaltungschefin neu besetzt: Gewählt wurde die derzeit an der Leopoldina in Halle tätige Nora Küster-Dammaschke, Dienstbeginn soll der 1. August 2025 sein. Die seit 2017 amtierende Kanzlerin Hoffmann will das nicht hinnehmen. "Aus meiner Sicht ist die Stelle besetzt, und zwar mit mir", sagte sie. "Mein Anspruch geht vor, weil die vom Senat gewählte Bewerberin noch nicht ernannt ist."
Hoffmann stützt sich auf einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts von 2018. Auf die Klage eines Uni-Kanzlers aus Brandenburg hin hatte das Gericht die Befristung der Stelle als verfassungswidrig eingestuft. Eine Fortsetzung ihres Amtes mitsamt Beamtenstatus will nun auch Hoffmann erreichen. Der Fall liegt nun zur Prüfung im Wissenschaftsministerium. "Es kann bestätigt werden, dass die amtierende Kanzlerin einen Antrag auf Umwandlung in ein unbefristetes Beamtenverhältnis gestellt hat", sagte ein Ministeriumssprecher. Ob die Forderung berechtigt ist, ließ er offen. Es handele sich um ein laufendes Verfahren.
Hoffmann hatte sich für eine weitere Amtszeit beworben, war aber bei der Wahl im akademischen Senat unterlegen. Auf die Frage, warum sie sich erst jetzt auf ein Urteil von 2018 beruft, sagte sie: "Vor der Wahl bin ich davon ausgegangen, dass es ein faires Verfahren gibt." Das sei aber nicht der Fall gewesen. "Es wurden Verfahrensfehler gemacht. Außerdem hat das, was ich erreicht habe, überhaupt keine Berücksichtigung gefunden", rügte Hoffmann.
Konkret bemängelt sie, dass drei Mitglieder der Findungskommission nicht rechtskonform bestimmt worden seien. Zudem habe Hochschulleiterin Manuela Schwartz selbst als Sprecherin der Findungskommission agiert, obwohl das laut Wahlordnung einem anderen zugestanden hätte.
Die Hochschule widerspricht diesen Vorwürfen, ohne auf Details einzugehen. "Wir gehen davon aus, dass das gesamte Verfahren korrekt durchgeführt wurde", sagte Sprecher Norbert Doktor.
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