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Mitteldeutsche Zeitung: zur Freilassung Tatverdächtiger/Potsdam

Halle (ots)

Wenn keine neuen Zeugen auftauchen, dürften die
Tatverdächtigen selbst dann ungeschoren davon kommen, wenn sie Dreck 
am Stecken haben. Denn Schuld muss bewiesen werden. An dieser Stelle 
ist freilich hinzuzufügen: Gott sei Dank! Es zeichnet den Rechtsstaat
aus, dass er nicht auf Verdacht hin anklagt und urteilt, sondern sich
an die eigenen Maßstäbe hält. Alles andere würde der Bekämpfung des 
Rechtsextremismus ohnehin nur schaden. Jeden Anschein von Schwäche 
nutzen die Feinde der Demokratie gnadenlos aus. Willkür wäre 
Schwäche. Insofern war der Dienstag in gewisser Weise auch ein guter 
Tag für den Rechtsstaat. Ein schlechter Tag war der Dienstag für 
Ermyas M. Gut möglich, dass dem Opfer keine Gerechtigkeit widerfährt,
weil ihm dauerhaft die Erinnerung fehlt. Bitterer geht's nicht.

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Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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