Mitteldeutsche Zeitung: Ein Jahr nach der Katastrophe von Bad Reichenhall Sachsen-Anhalt findet schwere Mängel an zwei Hallen - 111 Gebäude überprüft
Halle (ots)
Als Reaktion auf den Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall, bei dem vor einem Jahr 15 Menschen starben, sind 2006 in Sachsen-Anhalt 111 öffentliche Hallen und Säle auf bautechnische Mängel untersucht worden. Das alarmierende Ergebnis: Zwei der Hallen sind mit erheblichen Mängeln behaftet gewesen. Das bestätigt Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstag). 109 Gebäude hätten nur geringfügige oder keine Schäden gehabt.
Bei den zwei mangelhaften Gebäuden handele es sich um eine Turnhalle in Staßfurt und ein ehemaliges Kino in Dessau. In Staßfurt habe es vor allem Probleme mit der Brandsicherheit gegeben, die nun durch eine Sanierung beseitigt wurden. Das einstige Kino in Dessau hingegen wurde wegen statischer Mängel gesperrt. Es sei eine Liegenschaft des Bundes, die während der Untersuchung nicht mehr genutzt wurde. "Nach menschlichem Ermessen sind damit alle in öffentlichem Besitz befindlichen und genutzten Hallen sicher", so Daehre. Das Land habe seine Hausaufgaben mit dieser außerplanmäßigen Prüfung gemacht.
Ähnliche Untersuchungen seien in allen Bundesländern gelaufen: "Eine Arbeitsgruppe der Bauministerkonferenz wertet die Ergebnisse aus", sagte Daehre weiter. Im Herbst werde diskutiert, ob bestehende Regelungen verschärft werden müssen. Derzeit werden öffentliche wie private Hallen alle fünf Jahre überprüft. Allerdings hatten die Bauminister bereits im Februar 2006 angekündigt, dass Bund und Länder eine einheitliche Regelung zur Gebäudekontrolle anstreben. Doch bisher, so teilte der Tüv Nord mit, legten die Bauministerien Eigentümern und Gebäudebetreibern nur einen Empfehlungskatalog vor. Laut Daehre lässt Sachsen-Anhalt gerade eine Handlungsempfehlung für Betreiber privater Hallen erarbeiten. Sie soll mit den anderen Ländern abgestimmt und bundesweit veröffentlicht werden.
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