Mitteldeutsche Zeitung: zu Polen
Halle (ots)
Die Szene ist aus Ostdeutschland bestens vertraut: Einer, der ein hohes Amt anstrebt, wird als ehemaliger Spitzel enttarnt. Der Schatten der Stasi ist lang. Nun hat es den gerade erst berufenen Erzbischof von Warschau, Stanislaw Wielgus, erwischt. Dass er seinerzeit eine Verpflichtungserklärung unterschrieb, hat der katholische Geistliche inzwischen eingeräumt und ist zurückgetreten. Der 67-Jährige bleibt jedoch dabei, niemandem geschadet zu haben. Auch das ist ein bekanntes Muster, und es wird wohl noch öfter zu besichtigen sein. Allerdings wirft der spektakuläre Fall auf höchster Ebene zugleich ein helles Licht auf dunkle Kapitel, die eben nicht abgeschlossen sind. Deren Aufklärung kann sich auch eine so mächtige Institution wie die katholische Kirche Polens nicht entziehen. Das ist die gute Nachricht daran.
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