Mitteldeutsche Zeitung: Kläranlagen auf dem Prüfstand Kurswechsel: In Zukunft kleine Lösungen
Halle (ots)
Sachsen-Anhalt steht vor einem Kurswechsel in der Abwasserpolitik. Für noch nicht an Kläranlagen angeschlossene Dörfer kommen künftig auch dezentrale Lösungen mit kleineren Klärgruben in Betracht, berichtet die in halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Derzeit werden alle Konzepte zur Abwasserbeseitigung überarbeitet. Das Land hat die Abwasserverbände beauftragt, in ihren Plänen den Bevölkerungsrückgang zu berücksichtigen. "Wir brauchen Lösungen, die nicht luxuriös sind, aber die Entsorgung sichern", sagte Landes-Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) der Zeitung.
Nach einer Schätzung des Umweltministeriums sind etwa 80 Prozent der Haushalte im Land an Kläranlagen angeschlossen. Der Rest sollte in den nächsten Jahren folgen. "Wir müssen uns von diesen Konzepten, die teils von Anfang der 90er Jahre stammen, lösen", so Wernicke. Hintergrund sei die Bevölkerungsentwicklung. Die jüngste Prognose hatte ergeben, dass in den nächsten 20 Jahren die Bevölkerungszahl vor allem auf dem Land schrumpft. "Wir brauchen für die Menschen bezahlbare Lösungen bei der Infrastruktur." Im Bereich Abwasser sollen die direkt zuständigen Behörden - Abwasserzweckverbände und teilweise Gemeinden - prüfen, ob statt des Baus großer Kläranlagen und Kanälen kleine Kläranlagen auf den Grundstücken der Hauseigentümer sinnvoller sind.
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