Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Naturschutz
Zwietracht im Nationalpark Harz - Ministerium untersucht Mobbing-Vorwürfe
Halle (ots)
Magdeburg. Ein Jahr nach der Fusion gibt es im Nationalpark Harz intern heftigen Streit zwischen Sachsen-Anhalt und dem Land Niedersachsen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). So kritisieren Mitarbeiter aus Sachsen-Anhalt zunehmend, nicht in Entscheidungen einbezogen zu werden. Inzwischen ist sogar die Mobbing-Beauftragte des sachsen-anhaltischen Umweltministeriums in den Konflikt eingeschaltet worden. "Es gibt einige Mitarbeiter, die sich gemobbt fühlen", bestätigte gestern Ministerin Petra Wernicke (CDU). Sie nehme die Vorwürfe der Beschäftigten "sehr ernst". Wernicke kündigte eine Belegschaftsversammlung an. Hintergrund ist auch der Vorwurf, dass von niedersächsischer Seite versucht werde, immer mehr Kompetenzen aus Sachsen-Anhalt abzuziehen. So reagierte Wernicke ungehalten auf den Vorstoß von Nationalparkleiter Andreas Pusch, die bisher in Ost und West getrennte Zuständigkeit der Waldentwicklung langfristig aufgeben zu wollen. Ursprünglich hätte Sachsen-Anhalt die Stelle zugestanden, doch die benannte Forstexpertin wurde in Niedersachsen abgelehnt. Daher blieben die Zuständigkeiten geteilt. Mit einer jetzt angestrebten Zusammenführung würde die Waldentwicklung komplett in niedersächsische Hoheit übertragen. "Pusch kann da nicht machen was er will, eine solche Entscheidung liegt außerhalb seiner Zuständigkeit", so Wernicke. Im Fusionsvertrag seien Struktur und Personalverteilung klar geregelt. Ein Verlust von Einfluss sei nicht hinnehmbar.
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