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Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Kommunen Städte sollen heller werden - Senioren fordern mehr Straßenbeleuchtung

Halle (ots)

Die Debatte um aus Kostengründen ausgeschaltete
Straßenlaternen ist wieder entbrannt. Nachdem die Stadt Naumburg 
angekündigt hat, nachts wieder alle Laternen zu erleuchten, fordert 
die Landesseniorenvertretung (LSV) die Kommunen auf, unter 
Sicherheitsaspekten das Abschalten zu überprüfen. "Auch ältere 
Menschen müssen sich nachts in den Städten bewegen können", sagte 
LSV-Chef Ernst Neugebauer der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen 
Zeitung (Montagausgabe). Es gehe nicht nur darum, dass Ältere den 
Gehweg auch im Dunkeln erkennen können. "Es geht auch um das 
Sicherheitsgefühl. Ich kenne Senioren, die gehen nach Einbruch der 
Dunkelheit gar nicht mehr vor die Tür", so Neugebauer. Hintergrund 
sei die Angst, im Dunkeln Opfer von Gewalt oder Überfällen zu werden.
Auch wenn das meist unbegründet sei, würde mehr Licht das 
Sicherheitsgefühl stärken.
Naumburgs Bürgermeister Bernward Küper (CDU) hatte angekündigt, 
wieder alle Laternen nachts brennen zu lassen. Aus 
Sicherheitsgründen, aber auch weil eine teilweise unbeleuchtete Stadt
negativ auf Bewohner und Touristen wirke. In Naumburg brannte seit 
gut drei Jahren nur noch jede zweite Laterne. Einsparung: 90.000 Euro
pro Jahr. Die sollen nun anderswo gekürzt werden. Naumburgs Beispiel 
wird wohl vorerst keine Schule machen. Städte wie zum Beispiel Halle 
und Wittenberg wollen ebenso an den abgeschalteten Laternen 
festhalten wie die Verwaltungsgemeinschaft Gernrode (Kreis 
Quedlinburg).
Laut Bernd Kregel vom Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt 
könnten viele Kommunen auf das Abschalten wegen des Spardrucks nicht 
verzichten. Viele Städte hätten nur die Wahl, wie sie Kosten kürzen. 
Motto: "Laternen aus oder Hundesteuer hoch", so Kregel. Die 
Kassenkredite aller Städte, Gemeinden und Kreise, eine Art 
Überziehungskredit, seien seit Ende 2005 um 150 auf 950 Millionen 
Euro gestiegen.

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