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Mitteldeutsche Zeitung: Koordinierungsrat der Muslime
Ayyub Axel Köhler: Politik sollte die Organisation als Ansprechpartner anerkennen

Halle (ots)

Der Sprecher des neu gegründeten Koordinierungsrates
der Muslime, Ayyub Axel Köhler, hat die Politik aufgefordert, die 
Organisation als zentralen Ansprechpartner der Muslime anzuerkennen 
und auf Gespräche mit nicht-organisierten Muslimen zu verzichten. 
"Der Koordinierungsrat ist der einheitliche Ansprechpartner, den die 
Politik immer gesucht hat", sagte er der in Halle erscheinenden 
"Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Wir vertreten viel 
mehr Leute, als bei uns Mitglied sind. Die Moschee-Gemeinden sind 
ausschlaggebend. Wir vertreten über unsere Moschee-Gemeinden hinaus 
auch eine Vielzahl von nicht-organisierten Muslimen, die unseren 
Service in Anspruch nehmen. Es kann sein, dass eine Gemeinde nur 130 
Mitglieder hat. Zum Freitagsgebet kommen aber plötzlich 1000 
Menschen. Die Gemeinden werden also auch in Anspruch genommen von den
nicht-organisierten Muslimen. Denen kann man zudem gar nicht 
vorwerfen, dass sie nicht organisiert sind. Denn das ist im Islam 
nicht üblich. Es gibt keine Taufe. Es gibt kein Taufregister. Es gibt
auch keine Lehrmeinung. Insofern kann man niemandem übel nehmen, der 
sagt: ,Ich organisiere mich nicht, nehme aber trotzdem am 
Gemeindeleben teil.'" Köhler erklärte weiter: "Es steht ja der 
Bundesregierung frei, mit wem sie spricht. Sie muss sich nur fragen, 
wie effizient sie zu welchem Ergebnis kommt. Mit den organisierten 
Muslimen kommt man schnell zu Lösungen. Denn sie wissen über die 
Religion umfassend Bescheid. Sie haben für den islamischen 
Religionsunterricht Curricula entwickelt. Wenn die Regierung mit den 
nicht-organisierten Muslimen ein Curriculum entwickeln wollte, würde 
sich die Frage stellen, mit wem sie dies tun könnte. Sie kann das 
nicht mit jedem der dreieinhalb Millionen Muslime in Deutschland 
machen. Nicht jeder hat die Sachkompetenz dafür. Man kann dann nur 
willkürlich oder mit Absicht jemanden aussuchen. Beide Methoden 
führen in die Irre."

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Torsten Kleditzsch
torsten.kleditzsch@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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