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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Lage bei Bosch

Stuttgart (ots)

Heikel ist für den neuen Bosch-Chef Volkmar Denner, dass das Problem mit der Fotovoltaik-Sparte nicht nur eine betriebswirtschaftliche Dimension hat. Anders als der Konkurrent Siemens, der sein Kurzzeitengagement in der Solarenergie kurz und schmerzlos schon wieder beendet hat, hat Bosch die Sparte zum integralen Bestandteil gemacht; vom "grünen Bosch" war die Rede, was die Stuttgarter heute nicht mehr so gerne hören. Da geht es auch ums Image.

Müsste Bosch eingestehen, dass der Konzern keine Möglichkeit sieht, die Branche in die Zukunft zu führen, so wäre das eine Bankrotterklärung - für die deutsche Industrie insgesamt. Manchen Konzernen wäre das womöglich gleichgültig, Bosch gewiss nicht. Das dauerhafte Durchfüttern eines Verlustbringers kann das Management den vielen anderen Geschäftsbereichen des Konzerns aber ebenso wenig zumuten wie das Warten auf die Wende.

So bleibt wohl letztlich nur die Möglichkeit, einen Partner zu suchen, der bei der Lösung der Probleme helfen kann. Entsprechende Gerüchte sind bereits in Umlauf. Dass im Falle einer Einigung alle Arbeitsplätze in Deutschland erhalten werden können, ist aber eher unwahrscheinlich. Wenn Denner jetzt demonstrativ darauf hinweist, dass "der Bosch-Weg" auch in der Solarsparte nicht verlassen werden soll, so ist das alles andere als eine Beschäftigungsgarantie. Es ist nur der Hinweis darauf, dass es bei Stellenstreichungen keinen Kahlschlag geben wird.

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