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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Tarifstreit im Öffentlichen Dienst

Stuttgart (ots)

Zweifellos sind die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in der Lage, eine riesig erscheinende Warnstreikwelle über die Republik rollen zu lassen. Genau betrachtet sind die Auswirkungen des Ausstands aber gering, zumal der Protest gerade erst beginnt. Allenfalls vor Ort oder über eine längere Streikphase ist es für die Bürger spürbar, wenn Landesbedienstete die Arbeit niederlegen. In diesen Konflikten mangelt es Verdi & Co. stets an Kampftruppen, wie es die Müllabfuhr oder Erzieherinnen bei Tarifrunden mit den Kommunen sind.

Zudem haben es die Gewerkschaften mit einem Tarifgegner zu tun, der wegen der Schuldenbremse bis zum Jahr 2020 unter einem enormen Spardruck steht. Wegen der hohen Personalkosten für Gehälter und Beamtenpensionen ist die abwehrende Haltung der Länderarbeitgeber verständlich. Andererseits darf der öffentliche Dienst unter ihrer Verantwortung nicht weiter abgewertet werden. Es läuft also auf einen moderaten Lohnabschluss hinaus. Die Gewerkschaften tun gut daran, die Erwartungen ihrer Mitglieder nicht allzu hoch zu schrauben - sonst müssten sie noch in einen für sie hochriskanten Arbeitskampf eintreten.

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