Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Sparkassenversicherer/Kooperationen
Stuttgart (ots)
Die deutschen Sparkassen haben viele Gelegenheiten verpasst, ihr Versicherungsgeschäft auf stabile Grundlagen zu stellen. Der Markt zwingt die Unternehmen nun dazu, versäumte Entscheidungen nachzuholen. Die extrem niedrigen Kapitalmarktzinsen verlangen gerade den Lebensversicherungen einiges ab. Schon jetzt muss die Assekuranz Reserven anzapfen, um den Kunden die garantierten Renditen bieten zu können. Das gilt für private und öffentliche Unternehmen gleichermaßen. Da niemand weiß, wie lange die Kapitalmarktzinsen so niedrig bleiben, müssen die Lebensversicherer ihre Kostenstrukturen auf den Prüfstand stellen. Daran arbeiten die Sparkassenverbände als Eigentümer unter Hochdruck.
Der Umbau wäre leichter gewesen, hätte sich die Organisation rechtzeitig auf schwierigere Zeiten eingestellt. Im Jahr 2007 hatte der frühere Sparkassenpräsident Heinrich Haasis versucht, die öffentlichen Versicherer von Fusionen zu überzeugen - ohne Erfolg. Damals wurden die Machtverhältnisse deutlich. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin kann Veränderungen nur anstoßen und moderieren. Das Sagen haben die einflussreichen Sparkassenverbände in den Ländern. Wieder einmal bestätigt sich: den Regionalfürsten fällt es schwer, Aufgaben und Zuständigkeiten abzugeben.
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