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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Tag der Deutschen Einheit

Stuttgart (ots)

Zwei ehemalige DDR-Bürger stehen 23 Jahre nach der Wiedervereinigung zwei der fünf Vorfassungsorgane der Bundesrepublik vor. Das eigentlich Bemerkenswerte an dieser Tatsache ist, dass es von den wenigsten Deutschen noch für bemerkenswert gehalten wird. Unabhängig von eigener regionaler Herkunft oder parteipolitischer Neigung sehen die Bürger in Joachim Gauck und Angela Merkel uneingeschränkt das Staatsoberhaupt und die Kanzlerin aller Deutschen.

Der deutsche Einheitsprozess darf als gelungen bezeichnet werden - auch dank starker finanzieller und personeller Unterstützung der neuen Bundesländer durch die alten. 23 Jahre nach der Wiedervereinigung wird das, was früher DDR war, immer weniger als "Osten" wahrgenommen. Die deutsche Frage ist auf gute Weise beantwortet. Die europäische Frage aber ist es noch nicht. Es ist die eigentlich drängende Frage, auf die gerade auch Gauck und Merkel überzeugende Antworten geben müssen.

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