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Stuttgarter Zeitung: Familienministerin von der Leyen: Dilemma der niedrigen Geburtenrate zeigt sich bei den Männern

Stuttgart (ots)

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen
lenkt in der Debatte um die künftige Familienpolitik den Blick auf 
die Männer. Frage man nach den Gründen für die geringe Geburtenrate 
in Deutschland, dann werde "das wahre Ausmaß des Dilemmas bei den 
Männern" erkennbar, sagte von der Leyen in einem Interview der 
Stuttgarter Zeitung (Donnerstagsausgabe). Wesentlich mehr Männer als 
Frauen hätten keine Kinder mehr, "weil in den tradierten männlichen 
Pflichten im Beruf kein Raum für Kinder geschaffen worden" sei. Das 
zeige, dass es "diese Gesellschaft bisher nicht wirklich ernst meint 
mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie", beklagte die 
CDU-Politikerin.
Viele jüngere Männer wünschten sich Kinder, verzichteten aber 
darauf, weil sie "berufliche und finanzielle Nachteile fürchten", 
sagte von der Leyen. Die Ministerin räumte ein, dass bis heute mehr 
als die Hälfte aller Frauen den Männern die Kindererziehung nicht 
zutrauten.
Von der Leyen lehnte es ab, den Ausbau von 
Ganztagesbetreuungsplätzen über eine Kürzung des Kindergeldes zu 
finanzieren. Es sei falsch, "das allein von denen bezahlen zu lassen,
die Kinder haben". Die Aufgabe müsse von der ganzen Gesellschaft 
getragen werden. Sie warnte davor, in der Debatte um das geplante 
Elterngeld Ein-und Zweiverdienerfamilien gegeneinander auszuspielen. 
"Das ist wahnwitzig und brandgefährlich", sagte von der Leyen. Sie 
kündigte an, dass es bei der Einführung des Elterngeldes ein 
"Mindestelterngeld für alle" geben werde.

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