Stuttgarter Zeitung: Spuren im Dopingfall Ullrich führen nach Süddeutschland
Stuttgart (ots)
Die Spuren im Dopingfall um Jan Ullrich führen nach Süddeutschland. Eine der Kontaktpersonen in einer Klinik, die mit dem spanischen Dopingnetzwerk um den Arzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet haben, soll aus Baden-Württemberg kommen. Das sagt der Dopingexperte Werner Franke, nachdem er die Ermittlungsakten aus Spanien gelesen hat. Der Molekularbiologe aus Heidelberg will in Kürze Strafanzeige gegen unbekannt stellen. "Ullrich ist ein Opfer", sagt der 66-Jährige gegenüber der Stuttgarter Zeitung. "Er befand sich in der Abhängigkeit von Ärzten, Trainern, Managern. Das sind die Täter." In der Akte aus Madrid, die der Stuttgarter Zeitung in Auszügen vorliegt, sind die Abhörprotokolle der spanischen Polizei aufgeführt. Darin wird detailliert geschildert, welcher Radrennsportler mit welchen Mitteln gedopt wurde. Im Fall Jan Ullrich waren das laut Franke Blutkonserven, Wachstumshormone, Insulin und Testosteronpflaster. Auf den 45 Seiten wird zudem aufgelistet, wie viel jeder "Kunde" gezahlt hat. Demnach hat Ullrich am 9. Januar 2006 Fuentes und seinem Partner 35.000 Euro zukommen lassen. "Wer die Akte gelesen hat, dem bleibt kein Zweifel mehr daran, dass Ullrich gedopt hat", sagt Franke.
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