30 Jahre Mauerfall: Rückschlüsse für aktuelle Krisen - The Pearson Global Forum 2019 in Berlin
Berlin (ots)
Jubelnde Menschen, ungläubig strahlende Gesichter, Tränen der Freude: Als die DDR in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 die Grenzübergänge öffnete, hielt die Welt den Atem an und nahm Anteil an den bewegenden Szenen, die über die Bildschirme flimmerten. Ein knappes Jahr später am 3. Oktober 1990 blickte die Welt wieder auf Berlin: Die Deutschen feierten das Wunder der friedlichen Wiedervereinigung nach Jahrzehnten der erbitterten Konfrontation im Kalten Krieg.
Die deutsche Wiedervereinigung als Vorbild
Am 18. und 19. Oktober steht Berlin erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit: Im Rahmen des Global Forum 2019 des Pearson Institute diskutieren führende Politikwissenschaftler und hochrangige politische Entscheidungsträger aus der ganzen Welt aktuelle globale Krisen und Konflikte. Ziel der öffentlichen Konferenz mit dem Titel "Beyond Walls | Deconstructing Conflict" ist es, aus den Erfahrungen der deutschen Wiedervereinigung Rückschlüsse auf aktuelle Konflikte zu ziehen und Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten - um symbolische wie auch tatsächliche Mauern zu überwinden. Welcher Veranstaltungsort könnte da geeigneter sein als Berlin?
Keynote Speaker beim diesjährigen Global Forum sind Markus Meckel, letzter Außenminister der DDR, und Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. "1989 ging aus Berlin ein ganz besonderes demokratisches Signal aus, welches nach der DDR auch die Mitgliedsstaaten der ehemaligen Sowjetunion erreicht hat", erinnert sich Markus Meckel. "Wie in Polen und Ungarn begannen demokratische Kräfte, die politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse in die Hand zu nehmen. Gorbatschow hatte die Schleusen geöffnet, und innerhalb kürzester Zeit hat sich die politische Tektonik in Europa verschoben. Unlösbar scheinende Konflikte - der Kalte Krieg - endeten. Die ,Charta von Paris' im November 1990 verkündete ein neues Zeitalter."
Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn führt ergänzend aus: "In Deutschland ist es gelungen, eine Errungenschaft der Friedlichen Revolution, den Zugang zu den Stasi-Unterlagen, für die Aufarbeitung der SED-Diktatur zu nutzen. Seit 30 Jahren können wir so besser erkennen, wie die Diktatur funktioniert hat. Diese Auseinandersetzung und Aufklärung über eine repressive Vergangenheit hilft den Opfern, Unrecht zu belegen und Respekt für ihren Mut und ihren Widerstand zu verankern. Aber sie sensibilisiert uns auch für die Herausforderungen der Demokratie heute. Denn es ist unsere gemeinsame Geschichte, über die wir auch unsere unterschiedlichen Erfahrungen aus der Zeit der Teilung austauschen können."
Neben den Erfahrungen aus der deutschen Wiedervereinigung stehen im Rahmen der Konferenz die Staatenbildung im Irak, der Konflikt zwischen Israel und Palästina sowie die Lage von politischen und ethnischen Minderheiten wie den Uiguren in China im Zentrum der Vorträge.
Dazu erklärt James Robinson, Leiter des Pearson Institute an der Universität Chicago: "Vor 30 Jahren sind die Berliner Mauer und der Eiserne Vorhang zusammengebrochen. Seitdem erleben wir ein einzigartiges natürliches Experiment, das die Schwierigkeiten gesellschaftlichen Wandels und die fundamentalen Hindernisse aufzeigt, die der Schaffung einer friedlichen Welt im Wege stehen. Ich hoffe, wir können das Globale Forum als Gelegenheit nutzen, diese Hindernisse sowie Strategien der Überwindung zu erörtern."
Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie unter https://thepearsoninstitute.org/globalforum2019. Bei Interesse an einem Interview oder Hintergrundgespräch wenden Sie sich bitte an Alexandra Ortloff von Weber Shandwick Berlin: aortloff@webershandwick.com.
Über The Pearson Institute
The Pearson Institute for the Study and Resolution of Global Conflicts wurde 2015 an der University of Chicago mithilfe eines Stipendiums der The Thomas L. Pearson and The Pearson Family Members Foundation gegründet. Ziel des Instituts ist es, innovative Instrumente und Technologien zu entwickeln, mit denen Gesellschaften auf der ganzen Welt globale Konflikte lösen können. Durch die Erforschung komplexer Ursachen und den daraus resultierenden Folgen für die Menschen stellt The Pearson Institute die Verbindung zwischen empirischer Forschung und Politik her. Das Institut entwickelt Konfliktlösungsansätze unter anderem für Afghanistan, Nigeria und Kolumbien.
Pressekontakt:
Alexandra Ortloff
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aortloff@webershandwick.com
Veranstaltungsort:
The Pearson Global Forum 2019
Axica Convention Center
Pariser Platz 3
10117 Berlin
Freitag, 18.10.2019, 12.00 bis 16.00 Uhr
Samstag, 19.10.2019, 8.00 bis 17.30 Uhr
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