Nepal Erdbeben 2015: Ein Jahr nach dem Erdbeben verläuft der Wiederaufbau in Nepal schleppend
"Aktion Deutschland Hilft" sammelt 26 Millionen Euro Spenden
Bonn (ots)
Am 25. April 2015 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala den Himalaya-Staat Nepal. Fast 9.000 Menschen verloren ihr Leben, über 600.000 Häuser wurden zerstört.
"Ein Jahr nach der Katastrophe müssen wir als Bündnis deutscher Hilfsorganisationen bilanzieren, dass der Wiederaufbau deutlich schleppender verläuft, als wir alle gehofft hatten", sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von "Aktion Deutschland Hilft". Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Die internationale Staatengemeinschaft hatte rund 3,5 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bereitgestellt, wenn die Regierung in Kathmandu die Rahmenbedingungen in Form einer zentralen Institution für den Wiederaufbau schafft. Der Aufbau der Institution erfolgte langsam: erst im Dezember 2015 wurde die National Reconstruction Authority (NRA) gegründet. Im Januar 2016 wurde die Arbeit aufgenommen - aufgrund einer schwachen personellen Besetzung geht die Koordination des Wiederaufbaus aber weiterhin nur schleppend voran. "Die Hilfe, die unsere Organisationen leisten, geschieht grundsätzlich in Abstimmung mit Organen der Regierung eines betroffenen Staates", so Roßbach, "in Nepal hat das allerdings an einigen Stellen auch zu einer Verminderung des Tempos und der Effektivität in der Umsetzung von Hilfe geführt."
Eine weitere Hürde der Hilfe: Immer noch blockiert Indien die Brennstoff- und Gaslieferung nach Nepal. Der Auslöser dafür ist die neue Verfassung des Landes, die seit Herbst 2015 in Kraft ist. Hierin sieht vor allem die indische Minderheit ihre Rechte nicht ausreichend berücksichtigt. Indien reagiert mit der Blockade und die Rohstoffe bleiben knapp. Der Einfluss auf den Fortschritt des Wiederaufbaus ist groß, denn mit begrenztem Benzin und reduzierter Energie verläuft z.B. die Produktion von Baumaterialien zu langsam und auch der Transport von Material, Arbeitern und Gütern ist schwer beeinträchtigt. "Vor allem aber ist die Bevölkerung von dieser Blockade betroffen. Während an vielen Orten die Menschen noch in Notunterkünften oder Wellblechhütten leben und auf eine Rückkehr in ein eigenes Heim warten, ist das fehlende Benzin und die daraus folgende Einschränkung der Mobilität ein weiter Einschnitt auf dem Weg zur Rückkehr in den Alltag", erläutert Roßbach die Lage vor Ort, "bis zu drei Tage müssen die Menschen für Benzin anstehen - meistens bleibt den Nepalesen nichts anderes übrig, als längere und vor allem beschwerliche Wege zu Fuß zurück zu legen."
"Aktion Deutschland Hilft" konnte Spenden in Höhe von rund 26 Millionen Euro für die Menschen in Nepal sammeln. 19 Hilfsorganisationen im Bündnis haben in Nepal Nothilfe geleistet und sind nun am Wiederaufbau beteiligt: Sie sorgen dafür, dass die Menschen wieder ein stabiles und erdbebensicheres Dach über dem Kopf haben. Ein weiterer Schwerpunkt: die Behandlung von Traumata und seelischen Verletzungen. "So hat zum Beispiel unser Bündnismitglied CARE spezielle Schutzräume für Frauen und Mädchen eingerichtet", so Roßbach, "World Vision und auch die Johanniter kümmern sich unterdessen in speziellen Zentren um die seelische Gesundheit von Kindern." Generell stehen auch Bevölkerungsgruppen im Fokus der Hilfe, die für die negativen Folgen von Katastrophen besonders anfällig sind: Handicap International widmet sich Menschen mit Behinderung, während HelpAge vor allem ältere Menschen mit Hilfsmaßnahmen unterstützt.
In diesem Video sehen Sie, wie die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft den Betroffenen nach dem Erdbeben in Nepal zur Seite gestanden haben: http://ots.de/lO3a7
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
Aktion Deutschland Hilft ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de
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